Kaffeeanbau im Jemen ist eine traditionsreiche Praxis, die in den Berggebieten hoch oben auf Hochebenen und in Tälern zwischen 1600 und 2100 m über dem Meeresspiegel stattfindet. Der Jemen gilt als der Ursprungsort des Kaffeeanbaus, eingeführt im 15. Jahrhundert von Sufi-Mönchen. Der Kaffee wurde im 16. Jahrhundert vom Hafen Al-Makha exportiert, was zur weltweiten Bekanntheit des Mokka-Kaffees führte.
Der Kaffee wird auf kleinen, terrassenförmig angelegten Farmen im Hochgebirge angebaut und von Hand gepflückt, mit natürlichen Düngemitteln kultiviert und auf Hochbeeten oder Dächern getrocknet. Diese Kaffees stammen von Mocha Mill, einem Pionier im Spezialitätenkaffeeexport aus dem Jemen. Trotz des Bürgerkriegs im Jahr 2014 haben sie kontinuierlich Lieferketten in sechs Regionen des Jemen aufgebaut und in Samat eine moderne Trockenmühle errichtet.
Mocha Mill kooperiert eng mit jemenitischen Bauern, insbesondere Frauen, die 75 % der Bauern ausmachen. Sie fördern langfristige Beziehungen und informieren die Bauern über beste landwirtschaftliche Praktiken. Die Bauern werden fair bezahlt, wenn sie ihre Kirschen an Mocha Mill liefern. Nachhaltigkeit ist ein zentrales Anliegen von Mocha Mill, da der Jemen von Dürre und Wasserknappheit betroffen ist. Sie verwenden innovative Bewässerungs- und Trockenverarbeitungstechniken, um die Wassernutzung zu optimieren.
Die ausgewählten Kaffeesorten stammen aus verschiedenen Regionen, darunter Ismaili, Harazi und Howari. In Harazi arbeiteten sie an einem experimentellen Gebiet namens Wadhi Almaa, wo sie anaerobe Fermentation und langsame Trocknung implementierten. Die Ernte erfolgt von Hand, gefolgt von einer 6-12-tägigen Trocknung auf Dächern in der Sonne. Trotz den Herausforderungen im Jemen setzt Mocha Mill auf Qualität und soziale Verantwortung in der Kaffeelieferkette.
Nur 12 Kilometer von Bwenda entfernt, im Cyanika-Sektor und etwas höher gelegen, befindet sich Gitega Hills. Gitega ist etwas größer als Bwenda und erstreckt sich über eine Fläche von etwa 6 Hektar, in der Nähe der kleinen Stadt Miko. Die Station wurde im Jahr 2016 von RTC gegründet und wird seitdem von Alex geleitet. Alle Mitarbeiter bei Gitega stammen aus der örtlichen Gemeinde, und Alex ist überzeugt, dass die Station eine wertvolle und positive Rolle in der Region spielt. In der letzten Erntesaison deuteten gute Niederschläge auf eine ausgezeichnete Qualität der Erträge im Jahr 2022 hin.
Gitega beschäftigt insgesamt 150 Mitarbeiter, von denen 11 festangestellte Kräfte und die anderen saisonale Arbeiter sind. Von diesen sind ca. 90 % Frauen. Gitega erhält Kirschen von 1040 Landwirten, die zur jährlichen Produktion beitragen. Im Jahr 2016 verarbeiteten sie 400 Tonnen Kirschen. Die Höfe der Landwirte liegen alle in einem Bereich von 0,5 km bis 7 km von der Station entfernt und werden von 33 verschiedenen Kirschsammelstellen bedient. Im Durchschnitt betreiben die teilnehmenden Betriebe nur 400 Bäume, was etwa einem Hektar entspricht.
Darüber hinaus versorgt die Station die Landwirte mit organischem EM2-Kompost, der aus recyceltem Kirschmark der Station und etwas Tiermist besteht. Alle 1040 Landwirte, die Gitega nutzen, haben das Agricultural Training Program (ATP) erfolgreich abgeschlossen oder nehmen derzeit daran teil.
